Das erste Vorbereitungsspiel zur Europameisterschaft in Litauen hat das deutsche Team nach einer ausgeglichenen Partie letzendlich knapp mit 74:79 verloren.

Ohne die NBA-Stars Nowitzki und Kaman nach Hagen gereist musste Stammcenter Tibor Pleiß ebenfalls spontan verletzt aussetzen.

Deutschland startete demenstprechend wackelig und schwach ins Spiel und lag schnell mit 0:6 zurück. In der Folge hatten beide Mannschaften Probleme, ihre Spielsysteme durchzulaufen und so entwickelte sich bis zur Halbzeit ein recht langweiliges Spiel, welches von Fehlpässen und mangelndem Wurfglück auf beiden Seiten geprägt war.

Herausstechen konnte in dieser Phase nur Tim Ohlbrecht. Der Jubilar (50. Länderspiel) spielte mit großartigem Kampfgeist an beiden Enden des Spielfelds, hielt die DBB-Elf mit starken Aktionen im Spiel und brachte Deutschland zur Halbzeit sogar mit 5 Punkten in Führung.

In der zweiten Halbzeit wirkte Deutschland dann anfangs insgesamt fitter. Der Ball lief nach der Pause gut und auch andere Spieler bekamen die Möglichkeit, ihr Talent zu zeigen. Hervorzuheben sind hier vor allem Wysocki (14) und Benzing (10), die durch einige gute Würfe positiv auffielen.

Leider verpasste es die deutsche Mannschaft zu diesem Zeitpunkt, sich entscheidend abzusetzen, denn auch die Finnen konnten durch schnell vorgetragene Angriffe sowie durch einfache Korbleger nach ärgerlichen Nachlässigkeiten punkten.

Es folgte die Show des Tim Ohlbrecht. Er ließ, obwohl er schon 17 Punkte in der ersten Hälfte aufgelegt hatte, die wohl spektakulärsten Minuten des Spiels folgen. Nach einigen bemerkenswerten Slam Dunks am offensiven Ende, bei denen auch mal zwei Spieler an ihm hingen, folgte eine regelrechte Blockparty in der Defense, bei der er die gegnerischen Spieler nacheinander abräumte.

Umso ärgerlicher war es, dass Deutschland das Spiel dann doch noch aus den Händen gab. Denn gegen Ende des letzten Viertels gingen die Finnen durch mehrere teils katastrophale Ballverluste der Deutschen Mannschaft und folgenden Dreiern mit zwei Punkten in Führung.

In diesen Schlussminuten muss sich vor allem Stefen Hamann den Vorwurf machen, den Korberfolg zu sehr erzwungen zu haben, denn er versuchte in gleich drei folgenden Angriffen mit wirren Dribblings in die Zone und Abschlüssen gegen bis zu drei Mann die Führung im Alleingang zurückzugewinnen.  Nichtsdestotrotz keimte kurz wieder Hoffnug auf, als Robin Benzing nach einem Foul an der Freiwurflinie zum 74:74 ausgleichen konnte.

Die Aussichten auf einen Sieg wurden direkt im Gegenzug durch einen schnellen Korberfolg Finnlands sowie 3 von 4 erfolgreichen Freiwürfen nach absichtlichen Fouls der Deutschen schließlich entgültig zu Nichte gemacht. Endstand 74:79.

Alles in allem kann man sagen, dass die deutsche Mannschaft ohne Pleiß, Nowitzki und Kaman nicht den Hauch einer Chance auf einen Erfolg (ich würde sogar sagen, sie hätten keine Chance auf einen Achtungserfolg) in Litauen hätte. Da dem aber nicht so ist, kann man durchaus hoffnungsvoll auf die EM blicken, sicherlich auch durch gute individuelle Leistungen einiger weniger Spieler.

Ärgerlich ist diese Niederlage vor allem für Tim Ohlbrecht, der in seinem Jubiläumsspiel mit 24 Punkten Topscorer wurde und als einziger auf dem Feld Topleistungen gebracht hat.

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