Das deutsche Team hat sich beim Vorbereitungsturnier in Izmir überraschend den ersten Platz gesichert. Durch zwei Siege gegen Serbien und den Vize-Weltmeister Türkei war der Turniersieg schon sicher und die abschließende Niederlage gegen die Ukraine am Ende bedeutungslos.

Das Turnier, welches ohne Kaman und Nowitzki, dafür aber mit dem wieder genesenen Tibor Pleiß angetreten wurde, sollte auch im Hinblick auf die Niederlage im ersten Testspiel gegen Finnland im Vornherein ausschließlich als Standortbestimmung dienen.

Deutschland 59 – 58 Serbien

Am Donnerstag traf das deutsche Team auf Serbien, das bei der WM 2010 Vorrundengegner war. Deutschland startete ohne den wegen Krankheit pausierenden Tim Ohlbrecht stark in die Partie, kontrollierte das erste Viertel und entschied es folgerichtig 20:13 für sich.

Es entwickelte sich in der Folge eine ausgeglichene Partie, deren zweites Viertel an Serbien (10:16) und das dritte wiederum dank zweier schneller Dreier gegen Ende von Patrick Schwethelm an Deutschland ging (22:16).

Bis dahin waren die Punkte auf deutscher Seite sehr ausgeglichen verteilt und man ging mit einer relativ komfortablen 52:45-Führung ins letzte Viertel, dessen Anfang jedoch komplett verschlafen werden sollte, denn die Serben waren plötzlich hochmotiviert, konzentiert und drehten auf. Nicht einmal mehr vier Minuten waren auf der Uhr, als Dirk Bauermann eine Auszeit nahm. Das deutsche Team hatte bis zu diesem Zeitpunkt gerade einmal einen Punkt durch Tibor Pleiß erzielt und lag folgerichtig mit 53:57 zurück.

Die Ansprache zeigte Wirkung und man kam bis zur letzten Minute dank Robin Benzing wieder auf 57:58 heran. Diese gehörte dann Steffen Hamann, denn er scorte in der letzten Minute und brachte der deutschen Mannschaft so den knappen 59:58-Sieg.

Bester Spieler und Topscorer auf Seiten der deutschen war vor allem aufgrund von starken letzten 4 Minuten Robin Benzing mit 12 Punkten, gefolgt von Pleiß mit 9.

Deutschland 79 – 72 Türkei

Freitag ging es gegen den Vizeweltmeister Türkei munter weiter, der mit zwei NBA-Stars und einem zukünftigen NBA-Profi (Ilyasova, Türkoglu & Kanter) gut aufgestellt war.

Zur Überraschung vieler dominierte das deutsche Team um Tibor Pleiß mit solider Defense und guter Trefferquote die ersten Minuten, gegen Ende des ersten Viertels entwickelte sich dann eine ausgeglichene Partie (21:20).

Im zweiten und dritten Viertel legte Deutschland noch einen Zahn zu und erarbeitete sich eine Führung, die sich immer zwischen 5 und 10 Punkten bewegte und nicht mehr abgegeben werden sollte. Zur Halbzeit hieß es 41:33 und nach dem dritten Viertel 63:54. Besonders solide agierten hier Benzing und Schaffartzik, denen es oft gelang, empfindliche Korberfolge der Türken direkt mit Treffern ihrerseits zu kontern.

In Viertel vier kam dann doch etwas wie Nervosität auf, als die Türkei 4 Minuten vor Schluss auf 71:68 verkürzte. Ein nervenstarker Tibor Pleiß wusste es aber, seine Größe gekonnt einzusetzen und führte Deutschland zu einem im Endeffekt souveränen Sieg.

Mit 20 Zählern wurde Pleiß gleichzeitig Topscorer, vor Benzing (16) und Schaffartzik (15). Mit dem Sieg sicherte sich das Team gleichzeitig den überraschenden Turniersieg (79-72).

Deutschland 65 – 81 Ukraine

Im letzten Spiel war das Ergebnis unwichtig und es wurde viel ausprobiert und rotiert. Dadurch und aufgrund der Tatsache, dass die beiden Siege doch viel Kraft gekostet haben mussten kam beim deutschen Team kein richtiger Spielfluss zustande.

Auch wenn die Offense nicht die schlechteste war, so gab es doch viele Unstimmigkeiten und Unkonzentriertheiten in der Defense, sodass es den Ukrainern leicht gemacht wurde, sich abzusetzen, was sie durch eine sehr gute Trefferquote auch taten. Somit wurde dieses Spiel verdient verloren.

Topscorer wurde ein weiteres mal Tibor Pleiß mit 16 Zählern, diesmal allerdings zusammen mit Jan-Henrik Jagla.

Fazit:

Aufgrund der gezeigten Leistungen muss ich meine Meinung nach der Niederlage gegen Finnland etwas revidieren, bei der das harte Trainingslager noch deutlich zu spüren war. In der Türkei zeigte sich Deutschland überraschend eingespielt, abgeklärt und souverän und Tibor Pleiß, der zum MVP des Turniers gewählt wurde,  zeigte, dass er ein sehr wichtiger Fakor für die Mannschaft ist. Auch Spieler wie Benzing, Schaffartzik und Jagla, die gegen Finnland bestenfalls blass waren, zeigten hier ansprechende Leistungen.

Weiter geht es in der Vorbereitung nun am Dienstag mit dem Beko-Supercup, bei dem Dirk Nowitzki und Chris Kaman zum Team stoßen werden. Im Gegenzug wurden von Dirk Bauermann Phillip Zwiener und Chris McNaughton aus dem Aufgebot gestrichen.

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